Ein Bild kann mehr als tausend Worte sagen

Neue Bild­aus­sagen durch Fotomontage erzeugen

Bilder er­leich­tern es eine Bot­schaft zu ver­mit­teln. Hierfür bedarf es jedoch einer klaren Bild­aus­sage und einem Motiv mit mög­lichst wenig ab­len­ken­den Bild­elementen.

Im Idealfall wird zuerst eine Bild­sprache für die Bot­schaft kon­zi­piert. Dann wird der Bild­auf­bau auf Skizzen und Scribbles fest­ge­halten. Diese dienen dem Foto­grafen als Vor­lage und er­leich­tern da­durch ihm die Arbeit. Un­gün­stige Um­stände können diesen Ideal­prozess jedoch ver­hin­dern, z. B. eine sehr kurz­fris­tige Kam­pagne oder die fal­sche Jahres­zeit für die be­nö­tig­ten Außen­auf­nahmen.

Als das Bild oben rechts ent­stand, traf beides zu: Das Pro­dukt musste wenige Wochen vor der kurz­fris­tig von der Poli­tik be­schlos­senen Kür­zung von Förder­geldern an den Mann ge­bracht werden und es eig­nete sich nur ein sommer­liches Motiv, da der Mehr­wert des Systems in den Winter­monaten sehr gering war. Die ein­zige Lösung stellte in diesem Fall eine Foto­montage dar.

before
after

Durch nach rechts und links Ziehen des Hebels, kann zwischen der Ansicht des Originalbildes und der Fotomontage gewechselt werden. Fotomontage Haus mit PV-Anlage bei Nacht Fotomontage Haus mit PV-Anlage bei Nacht

Fotomontage aus zwei Aufnahmen des gleichen Ortes
Fotomontage aus zwei Aufnahmen des gleichen Ortes

Bei dieser Bild­montage wurden die Passanten im rechten unteren Eck unter Zu­hilfe­nahme einer weiteren Auf­nahme des selben Orts weg­retu­schiert, damit das auf der Blick­achse der jungen Frau liegende Geschäft nicht verdeckt wird.

Illustrationen für die „SoKo Schiller“

Einheitlichkeit durch Stilisierung

Für die Inter­natio­nalen Schiller­tage 2003 wurde als Werb­emaß­nahme ein Ge­winn­spiel in Form einer Schnit­zel­jagd an­ge­bo­ten. Pas­san­ten waren dazu an­ge­hal­ten eine fik­tive Son­der­kom­mis­sion der Po­li­zei dabei zu un­ter­stüt­zen, die in Frie­drich Schil­lers Schau­spiel "Die Räuber" be­schrie­be­nen Ver­bre­chen auf­zu­klä­ren. Die Ein­satz­zen­trale, eine mit einem Schau­spieler als Haupt­kom­mis­sar be­set­zte Po­li­zei­wache, be­fand sich auf dem zen­tra­len Para­de­platz in Mann­heim.

Tatorttafel: Anleitung zu Straftaten Tatorttafel: Gefangenenbefreiung und Brandstiftung Tatorttafel: Bildung einer krimininellen Vereinigung Tatorttafel: Schwerer Raub mit Todesfolge Tatorttafel: Landfriedensbruch
Tatorttafel: Kindermord Tatorttafel: Vergewaltigung der Nonnen Tatorttafel: Versuchter Mord durch Gift Tatorttafel: Widerstand gegen die Staatsgewalt

Tatort-Tafeln illus­trie­ren die in Schil­lers „Die Räuber“ be­schrie­be­nen Ver­brechen.

 

Um die auf der Gewinn­spiel­karte ge­stell­ten Fragen be­ant­wor­ten zu kön­nen, muss­ten die Teil­nehmer neun über die Innen­stadt ver­teilte „Tatorte“ finden und den dor­tigen Hin­weisen nach­gehen. Die Tat­orte wurden je­weils durch Kreide­um­risse der Opfer und eine Tafel ge­kenn­zeich­net, die das Ver­brechen als Illu­stra­tion zeigten. Die stili­sier­ten Bilder mit auf­fäl­liger Farb­gebung waren dabei auf die wesen­tli­chen Bild­inhalte redu­ziert. Dadurch konnte eine gute Fern­wirkung und ein hoher Wieder­er­ken­nungs­wert durch das ein­heit­liche Aus­sehen er­reicht werden.

SoKo Schiller: Tatort

Einer der „Tatorte“ in der Mann­heimer Innen­stadt

SoKo Schiller: Einsatzzentrale Paradeplatz

In der „Polizeiwache“ er­hielt man Hin­weise, wo sich diese be­fanden.

High Dynamic Range Image – Bilder mit hohem Kontrastumfang

Mit Bild­bearbei­tungs­soft­ware erzeugte HDR-Bilder

Der Kontrastumfang, auch Dynamik­bereich ge­nannt (Ab­stufung der Hellig­keits­werte von hell zu dunkel), den das mensch­liche Auge er­fassen kann, ist deut­lich höher, als der den eine ge­wöhn­liche Digital­kamera auf­nehmen kann.

Deshalb wirken Foto­grafien, die man von einer Szene macht, im Er­geb­nis oft ent­täu­schend und nicht so, wie man sie selbst wahr­ge­nommen hat. In den Lichtern und/oder den Schat­ten sind keine Details zu er­kennen, sie er­scheinen als weiße oder schwarze Flächen. Diese Bereiche des Bildes sind über- oder unter­belichtet.

Sehr teure Spezial­kameras können Bilder mit einem hohen Kon­trast­umfang auf­nehmen. Eine Alter­native dazu bietet das Er­zeugen von HDR-Bildern mit­hilfe einer Be­lich­tungs­reihe und der Nach­be­ar­bei­tung mit einer Bild­be­arbei­tungs­software.

High-Dynamic-Range-Bilder aus Belichtungsreihen

High-Dynamic-Range-Bilder aus Belichtungsreihen High-Dynamic-Range-Bilder aus Belichtungsreihen

Das Bild oben wurde aus zwei unter­schied­lich lange belichteten Auf­nahmen zu­sam­men­ge­setzt. Ohne dieses Ver­fahren wären ent­weder die De­tails des Hinter­grunds oder die der Brücke nicht sicht­bar.

 
High-Dynamic-Range-Bilder aus Belichtungsreihen

High-Dynamic-Range ermöglicht bei diesem Foto Details sowohl im inneren des Geschäfts wie auch auf der Straße sichtbar zu machen.

High-Dynamic-Range-Bilder aus Belichtungsreihen

Trotz der extremen Hellig­keits­unter­schiede können dank HDRI, sowohl das Kirchen­innere wie auch Details und Farben der Blei­glas­fenster hell und kon­trast­reich dar­ge­stellt werden.

High-Dynamic-Range-Bilder aus Belichtungsreihen

Fotos von direkten Licht­quellen erzeugen einen sehr hohen Dynamik­bereich. Ohne HDRI wären Details nur im be­leuch­teten oder im dunklen Bereich sichtbar.

Piktogramme und Diagramme

Schaubilder ver­an­schau­lichen Information

Schaubilder er­leich­tern den Zu­gang zu kom­plexen in­halt­lichen Zu­sam­men­hängen, ver­deut­li­chen deren wich­tig­ste Aspekte und heben die Be­deu­tung ein­zel­ner Werte ab­strak­ter Daten hervor. Man unter­schei­det hier­bei zwischen Dia­grammen und Pikto­grammen, wobei diese gra­fi­schen Dar­stel­lungs­formen auch mit­ein­ander kombi­niert werden können. Pikto­gramme sind ein­zelne, für sich allein ste­hende, Bild­sym­bole, deren Be­deu­tung durch deren stili­sierte bild­liche Ge­stal­tung her­ge­leitet werden können sollte. Dia­gramme hin­gegen visu­ali­sie­ren, meist in ko­dier­ter Form, Mess­größen und setzten daher eine ge­wisse Kennt­nis bei deren Inter­pre­ta­tion voraus.

Schematische Darstellung einer vernetzten hybriden Energieversorgung

Das aus mehreren Pikto­grammen bestehende Schau­bild ver­deut­licht schema­tisch die ver­netzte hybride Energie­ver­sorgung eines iso­lier­ten Systems.

 
Diagramm erste Phase der Diesel-Subsitution
Diagramm zweite Phase der Diesel-Subsitution
Diagramm dritte Phase der Diesel-Subsitution

Die drei Diagramme verdeutlichen die einzelne Phasen der schrittweisen Substitution Diesel generierter Stroms durch erneuerbare Energie.

Digitale Bildbearbeitung

Optimierung der Bild­aussage im Fokus

Bildbearbeitungs­programme bieten Fach­leuten große Mög­lich­keiten bei der Opti­mie­rung von Bildern. Dies beginnt mit der Aus­wahl eines vor­teil­haften Bild­aus­schnitts. Technische und hand­werk­liche Mängel wie Belichtung, Farb­werte, Tona­lität, Hellig­keit, Schärfe, Kon­traste und Objektiv-Fehler können korri­giert werden.

Die Wirkung der ge­wün­schten Bild­aus­sage kann verstärkt werden, indem der Blick durch ab­dunkeln und auf­hellen ein­zelner Bereiche oder durch nach­träg­liches Verändern der Schär­fen­tiefe auf bestimmte Bild­elemente gelenkt wird. Störende Objekte können per Retusche aus dem Bild entfernt werden. Mit­hilfe der Bild­be­ar­bei­tung kann die Stim­mung eines Bildes be­ein­flusst werden. Auch kann das Bild ver­fremdet werden, um be­stimm­te Asso­zia­tionen zu wecken. Mehrere Einzel­bilder können zu einem Pano­rama­bild zu­sam­men­ge­fügt werden.

Eine klassische An­wendung der Bild­be­ar­bei­tung ist das Frei­stellen ein­zelner Objekte. Diese freigestellten Bildelemente lassen sich in Satz und Typo­grafie weiter­ver­wenden, z. B. als Produkt­bilder eines Kata­logs, oder sie werden bei der Foto­montage Teil einer neuen Kompo­sition.

Produktfotografie: Pedelec mit Ladestation
Produktfotografie: Pedelec mit Ladestation

Produktfoto Pedelec mit Lade­station: Im Ideal­fall werden Produkt­fotos optimal aus­ge­leuchtet in einem Studio foto­gra­fiert. Wenn impro­visiert werden muss, kann es aber auch ein sonniger Tag mit etwas mehr Bild­bear­bei­tung retten.

Panoramabild Maracanã-Stadion
Panoramabild Candelaria-Kirche

Maracanã-Stadion und Cande­laria-Kirche: Ein be­son­derer räum­licher visu­eller Ein­druck lässt sich mit Pano­rama­bildern erzeugen, die aus meh­re­ren Ein­zel­bil­dern zu­sam­men­ge­setzt werden. Hierbei kann die über­mäßige per­spek­ti­vische Ver­zer­rung einer Weit­winkel-Auf­nahme ver­mieden werden. Besucher der Kirche wurden bei diesem Bild heraus retuschiert.

Fotografie

Subjektive Wahr­nehmung und objek­tive Quali­täts­merkmale

Jedes Bild unter­liegt immer einer sub­jek­tiven Wahr­neh­mung und Be­ur­tei­lung durch den Be­trach­ter, die von Fak­toren wie per­sön­lichem Bezug zum Motiv, aber auch von As­pek­ten wie Mode und Zeit­geist ab­hän­gig sind.

Objektiv kann eine Foto­grafie einer­seits hin­sicht­lich ihrer tech­ni­schen und hand­werk­lichen Aus­füh­rung be­wer­tet werden, z. B. ihrer Auf­lösung, Schärfe, Dynamik, Be­lich­tung oder auch die Aus­leuch­tung des Bild­motivs. Darüber hinaus gibt es auch ästhe­tische Quali­täts­merk­male wie die Kompo­sition, das ge­zielte Nutzen von Licht und Schat­ten, um be­stimm­te Bild­ele­mente hervor­zuheben, sowie von Un­schärfe, um Tiefe oder den Ein­druck von Be­we­gung zu er­zeugen. Dem Foto­graf stehen dabei Mittel zur Ver­fügung, mit denen er beim Be­trach­ter eine be­stimm­te Wir­kung bzw. Konno­tation erzeugen kann.

Die Arten der Foto­grafie sind sehr viel­schich­tig. Ob es sich um künst­leri­sche oder jour­nalis­tische Foto­grafie, Werbe-, Mode-, Indus­trie oder Pro­dukt­foto­grafie handelt, und ob diese im Freien, in ge­schlos­senen Räumen oder im Studio erfolgt: Der Foto­graf benö­tigt für jeden Bereich ein spe­ziel­les Fach­wissen und die dafür ge­eignete tech­nische Aus­rüs­tung. Seit den An­fängen der Foto­grafie im 19. Jahr­hun­dert ist die Bild­be­ar­bei­tung dabei ein fester Be­stand­teil – und auch schon ein immer pole­misch dis­ku­tierter.

Der Schwer­punkt meiner Foto­grafie liegt in doku­men­tari­schen Moment­auf­nahmen, sowie den Themen Geo­grafie, Urba­nismus und Archi­tektur.

Der kleine Bild­aus­schnitt unten links zeigt das Schild auf dem Sockel des ge­sam­ten Bilds in 100%-Ansicht. Das Motiv selbst ist schwer zu foto­gra­fieren, da die Häuser­front zu jeder Tages­zeit im Gegen­licht steht. Parkende Autos rechts und links des Motivs blieben durch die be­reits beim Foto­gra­fie­ren ge­trof­fene Wahl des Bild­aus­schnitts verborgen.

 
Fotografisches Stilmittel: Komposition

Stilmittel: Komposition

Fotografisches Stilmittel: Perspektivische Flucht

Stilmittel: Perspektivische Flucht

Fotografisches Stilmittel: Schärfentiefe

Stilmittel: Schärfentiefe